Wirtschaftsblatt, requiescat in pace!

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Am 2. September erscheint das Wirtschaftsblatt zum letzten Mal. Das tut der Medienlandschaft weh und mir persönlich. Bei der ersten Ausgabe im Oktober 1996 war ich als junger Redakteur für „Wirtschaft und Politik International“ an Board. So weit ich mich erinnern kann, war ich in der ersten Ausgabe mit einer Story über Investoren im postkommunistischen Russland vertreten. Mastermind des Blattes war der legendäre Jens Tschebull. Er richtet uns die „Wadln nach vorne“, sollten wir es wagen, in Nachrichten, Glossen oder Reportagen die globale Heilsbotschaft  des Neoliberalismus auch nur andeutungsweise anzuzweifeln.

Hie und da machte ich mir den Jux, in Unternehmensstorys auch die Meinung von Betriebsräten ins Blatt zu rücken, Kurzmeldungen über Schuldennachlässe für Entwicklungsländer zu schreiben oder gar globalisierungskritische Bücher zu rezensieren. Und schon saß ich im Kammerl beim gestrengen Herrn Tschebull, um mir eine Standpauke abzuholen.

Nach zwei turbulenten Jahren verließ ich das Blatt auf eigenen Wunsch, als gelegentlicher Gastautor und Ghostwriter für meine Kunden war ich in den letzten Jahren oftmals im zunehmend erwachsen und seriös gewordenen Blatt vertreten.

Auszug der Gastkommentare im Blatt, für Kunden und in eigenem Namen:

Argumente gegen Verbrennungsmotoren
Das Phänomen Angst
Wikileaks wird Businessleaks

Die menschenleere Fabrik gehört der Vergangenheit an
Der Schlüssel für Arbeitsplätze
Renaissance der Produktion
Mitten im Förderdschungel
Die Sonne schickt keine Rechnungen
Noch immer: Atomkraft, Nein Danke
Wenn die Wissensbasis davonschwimmt